Es wird ein Wein sein …

Obwohl ich schon länger darüber nachgedacht habe etwas Rankendes an die hintere Wand zu pflanzen, waren die Weinstöcke ein absoluter Impulskauf (so wie andere Frauen halt Schuhe kaufen … 😉 ). Meine bisherige Erfahrung mit Wein beschränkt sich allerdings auf das Trinken, also wird der Anbau gleichermaßen ein Experiment und ein Abenteuer. Hier ist es also: das Tagebuch einer Möchtegerndachterrassenwinzerin, die in ihrem früheren Leben eine Reblaus gewesen sein muss.

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10. April – Shopping!

Die Sortenauswahl war ebenso spontan: Gelber Muskateller, weil das der Lieblingswein des Lieblingsmenschen ist, und Vanessa, weil eine liebe Freundin von mir so heißt. Leider habe ich keine besseren Bilder vom Wein im Anfangsstadium gemacht, außer dieses, das aber in erster Linie dazu dienen sollte, es an die menschliche Vanessa zu schicken. Die beiden Weinstöcke waren damals klein und kahl.

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12. Mai – sie haben sich eingelebt

Ihren Platz haben die beiden Weinstöcke in einer geräumigen Mörtelwanne an der Hausmauer gefunden, in der ich außerdem Ringelblumen angesät habe. Das war bevor ich gelesen habe, dass man im ersten Jahr lieber nichts dazu pflanzen sollte, damit dem Wein beim Anwachsen keine Nährstoffe genommen werden. Nun ja – zu spät. Was sie nicht umbringt macht sie stärker … hoffe ich halt 😉

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12. Mai

Offenbar fühlen sie sich wohl an ihrem Standort, denn sie wachsen wie verrückt. Die Terrasse geht ja nach außen, also ist es immer sonnig, aber das Eck in dem sie stehen ist durch den Stand der Sonne und den Sichtschutz zum Nachbarbalkon das schattigere.

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20. Mai – totaler Wildwuchs

Wie bereits in der letzten Zusammenfassung des Monats Mai erwähnt, hatte ich absolut keine Ahnung von Weinbau und zunächst auch wenig Erfolg bei der Recherche. Andi vom Schlemmerbalkon hat mich jedoch in den Kommentaren u.a. auf die Seite Fassadengrün hingewiesen, die ein wahrer Fundus für – wie der Name schon sagt – Begrünung von Fassaden ist. Dort findet man ausführliche Informationen zu jeder Art von Kletter-, Schling- und Rankpflanze, so auch zur Erziehung von Wein und zum Rebschnitt. Auch diese Broschüre der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau fand ich sehr hilfreich.

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26. Mai – vor dem „Friseurtermin“

Nach gründlicher Recherche habe ich mich also, bewaffnet mit Schere und Draht, ans Werk gemacht. Es ist wichtig, dass sie zunächst schmal und hoch wachsen und nicht in die Breite wuchern, damit sie nächstes Jahr hoch genug sind um ein Spalier zu erreichen an dem sie dann wuchern dürfen. Ich möchte das Spalier etwa in Höhe der Kaminklappen beginnen lassen, deshalb muss zuerst der Stamm etwas an Höhe gewinnen.

Die Anleitung befolgend habe ich die Seitentriebe abgeschnitten und nur den längsten und größten Trieb stehen lassen, außerdem habe ich sogenannte Geiztriebe ausgebrochen. Dann habe ich höhere Bambus-Stützen eingesetzt und die Reben weiter hochgebunden.

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26. Mai – nach dem „Friseurtermin“

Dann habe ich mich mit einem Glas Muskateller in den Garten gesetzt und mich des Lebens gefreut. Ich bin gespannt, ob es heuer schon die ersten Trauben geben wird.

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. AnDi sagt:

    Wir freuen uns, dass Dir die Links weitergeholfen haben! 🙂 Super!
    LG
    AnDi

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  2. pflanzwas sagt:

    Prost 😉 und gutes Gelingen ! Der Anfang sieht schon mal super aus. Stell ich mir gar nicht so leicht vor, aber du wirst in Kürze bestimmt zur Fachfrau werden. Um die kernlosen Trauben beneide ich dich auf jeden Fall jetzt schon 🙂

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